Das Restaurant "Zur Goldenen Rose" wurde im Jahre 1827 als 4. Gasthaus in Kirchheim von dem Bauer und Rentmeister Georg Adam Lüll gegründet. Drei Generationen der Familie Lüll hatten in der Rose das Sagen.


Einige renommierte Vereine wurden im Gasthaus gegründet.

  • Freiwillige Feuerwehr 1874
  • Männergesangverein 1880
  • Schützenverein 1906
  • Fußballgesellschaft 1910
  • Karnevalsgesellschaft 1958
  • Handwerkervereinigung 1967

 

Ein Schicksalsjahr für die Goldene Rose war das Jahr 1892.
Im September brannte die Gaststätte mit allen Gebäuden restlos ab. Nach einem Jahr Bauzeit erstand die Gaststätte in einer geänderten Architektur wieder. Der MGV "Männergesangverein" 1880 konnte nun auch wieder sein Vereinsgasthaus beziehen. Im Jahr 1896 komponierte der Seminarmusiklehrer Ludwig Baumann, der kurze Zeit im Gasthaus zur Rose wohnte den Vereinssängerspruch des MGV 1880. Im Jahre 1948, nach den Wirren des 2. Weltkrieges, war die Goldene Rose in der Sängerbewegung in Baden in aller Munde. Auf Initiative des Männergesangvereins 1880 wurde in einer zwei Tage Versammlung im Saale der Rose der Badische Sängerbund wiedergegründet. Die Delegierten aller Badischen Sängerkreise weilten zwei Tage in der Goldenen Rose. Auch auf Sportlichem Gebiet war viel Prominenz in der Goldenen Rose. Im den 50ger Jahren hatten die Kirchheimer Boxabteilung im Saale der Goldenen Rose ihren Boxring aufgebaut. Olympiateilnehmer, Deutsche und Süddeutsche Meister maßen sich im Ring mit ihren Gegnern.

 

Ende des 18. Jahrhunderts, zur Zeit der Gründung der "Goldenen Rose", war Kirchheim ein übersichtliches, landwirtschaftlich geprägtes Dorf, mit kaum mehr als 800 Einwohnern. Ob hier am 2. Oktober 1815 der Besuch von Johann Wolfgang von Goethe, der mit den  Gebrüdern Boisserée im Verlauf einer Landpartie bei der befreundeten Pfarrersfamilie Mauer in neu erbauten Kirchheimer Pfarrhaus in der Oberdorfstraße vorbei schaute, überhaupt wahrgenommen wurde ? Heute ist Kirchheim, das 1920 in die Stadt Heidelberg eingemeindet wurde, mit ca. 17.000 Einwohner der zweitgrößte Stadtteil, und dank des vielfältigen kulturellen Angebots der zahlreichen örtlichen Vereine konnte Kirchheim eine gewisse Eigenständigkeit bewahren.

 

Quelle:

Biographie des Gasthauses "Zur Goldenen Rose" in Kirchheim

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